mercredi, juin 27, 2007

Zurück in der Heimat

Noch nicht ganz, aber fast, denn im richtigen Land befinde ich mich inzwischen ja schon wieder. Mit dem Nachtbus von Lyon nach Augsburg, war ich gut zwölf Stunden unterwegs, fing mir einen Schnupfen von der Klimaanlage ein und klemmte mir irgendwas im Halsbereich ein… Es ist nichts, wenn man alt wird…Tja, dennoch wurde ich in Augsburg sehr herzlich von meiner Schwester und ihren Kindern empfangen, wir kauften frische Brötchen und verspeisten diese zusammen beim zweiten Frühstück. Anschließend hielten mich Timm und Paula ordentlich auf Trab, mit Geschichten vorlesen, Phantasiegeschichten spielen, Sandburgen bauen und sportlichen Aktivitäten. Später kam dann auch der Familienvater auf seiner roten Vespa von der Arbeit und gesellte sich zu uns in den sommerlichen Garten.
Nach drei erlebnisreichen Tagen machte ich mich dann am Dienstagvormittag auf den Weg nach Jena, zu Christopher. Das Wiedersehen war schön und die neue WG, in der er nun wohnt, bietet aus dem vierten Stock einen wunderbaren Rundumblick auf ein schönes Viertel in Jena. Die Stadt ist auch nicht zu verachten, dies sei einmal allen, die Jena nur als Plattenbausiedlung von der Autobahn kennen, gesagt. Denn Jena hat viel mehr zu bieten als Lobeda, und verständlicherweise stehen die schönen Viertel nicht direkt an der Autobahn!
Inzwischen ist schon das zweite Wochenende in Deutschland vorbei und ich habe mich weiter in den Norden vorgearbeitet. Freitag ging es mit Christopher, Johannes und Bettina nach Berlin, wo wir zu einer Party geladen waren. Samstag fuhren wir im Mietauto gen Mecklenburg, um unseren werten Eltern und Schwiegereltern in spe, einen Besuch abzustatten. Es wurde ein Bad in der 20°C warmen Müritz genossen, Erdbeertörtchen verspeist, der Kirschbaum geleert und gegrillt. Soviel zu den kulinarischen Genüssen…
Am Montag hatte ich dann in Berlin ein Vorstellungsgespräch für eine Stelle als studentische Hilfskraft, die ich ab Mitte Juli dann in Angriff nehmen darf! Anschließend blieb ich bis heute Mittag in Berlin und genoss die Zeit bei meiner Schwester Eva, ihrem Mann und ihren Sprösslingen. Und nun bin ich schon wieder in Jena, wo ich auch erst einmal bleiben werde!

mardi, juin 12, 2007

Das Ende naht

Salut liebe Leute,

die Zeit ist so gut wie rum, ich fühle mich in Lyon momentan nur noch wie ein Gast und nicht mehr wirklich dazugehörig..., meine WG ist ausgestorben, viele der Erasmusleute sind schon abgereist oder fahren auch zwischen dem 15. und 30. Juni los.
Zehn Monate sind fast vorbei und viel habe ich erlebt.
Nun heisst es Koffer packen und zurückkehren in die Heimat. Ich werde mit einem lachenden und einem weinenden Auge Abschied nehmen, doch Frankreich ist und bleibt ja in der Nähe.

Nachdem ich nun zwei Wochen den Süden und die Bretagne erkundet habe, waren mein Bruder Sebastian und sein Kumpel Toni noch ein paar Tage zu Gast und mit mir in Lyon unterwegs. Die drückende Hitze der vergangenen Woche liess so manchen Ausflug zu einem vergleichbaren Saunaerlebnis werden, dennoch gefiel auch den Beiden die Stadt sehr. Tagsüber staute sich die Hitze in der Stadt auf und entlud sich abends immer im gleichen Spektakel - einem ordentlichen Gewitter, das in kurzer Zeit viel Regen auf die Strassen prasseln liess. Glücklicherweise waren wir immer schon im Trockenen wenn es losging, aber ich als Oberschisshase bei Gewittern, hätte es draussen auch gar nicht ausgehalten.
Am Freitag heisst es nun Abschied nehmen, vorher geht es morgen noch nach Annecy, Donnerstag steigt dann eine Abschiedsparty und Freitagabend nehme ich den Eurolinesbus, mit dem ich nach Augsburg fahre. Danach bin ich in Jena und von dort wird ein bisschen gen Norden gependelt, denke ich.

An alle, die den Blog lasen, habt vielen Dank für die Beteiligung in Form von Kommentaren oder E-Mails. Ich hoffe, dass es unterhaltsam war und ihr nun ein bisschen mehr über die "Froschfresser" und ihr Land wisst!

Bretagne

Nachdem ich aus dem Süden zurückkehrte und eine Nacht in Lyon verbrachte, machten Philli und ich uns auf in die Bretagne. Mittags ging es mit dem Bummelzug nach Tours, wo wir uns ein bisschen umsahen. Anschließend fuhren wir weiter bis nach Nantes. Dort blieben wir über das Wochenende bei der Au-Pair Familie, in der Philli nach dem Abi ein Jahr verbrachte. Inzwischen waren die beiden Mädchen nicht mehr zwei und vier Jahre alt, sondern schon zu kleinen Schulkindern von acht und zehn Jahren herangewachsen. Es war lustig mit und bei ihnen. Die beiden spielen Klavier und Geige, weshalb Philli und ich auch gleich zum gemeinsamen Musizieren in Beschlag genommen und angeregt wurden und uns Kostproben dargeboten wurden. Leckere Galettes mit viel gesalzener bretonischer Butter, Cidre und vieele französische Filme warteten abends auf uns. Am Sonntag statteten wir einem Flohmarkt einen Besuch ab und Montag fuhren wir dann weiter auf die Halbinsel Quiberon. Auf dem Weg dahin verbrachten wir noch ein paar Stündchen in Vannes, wo uns kleine Marktplätze mit bunten Fachwerkhäusern auf die Bretagne einstimmten. Quiberon ist eine typische Touristeninsel, aber Anfang Juni war das alles noch erträglich und was waren wir, wenn nicht auch Touristen?! Wir wohnten in einer kleinen Jugendherberge mit schönen, dunklen und stabilen Holzdoppelstockbetten. Das Gelände war mit einer Tischtennisplatte ausgestattet, die uns einen Nachmittag auch zu einem Match inspirieren sollte. Der Leiter der Herberge, war ein sehr junger Franzose, der eine Hälfte des Jahres mit der Herbergsleitung beschäftigt ist und die restliche Zeit in Quebec bei seiner Freundin verbringt. Auf Quiberon ließen wir uns die raue Atlantikluft durch die Haare wehen, spazierten an den felsigen Küsten entlang und schafften es nicht ins Meer, da es uns zu kalt war...
Auf dem Rückweg ließen wir uns Rennes nicht entgehen, was auch gut war. Eine nette Stadt mit schönen Einkaufsstraßen, dem bretonischen Fachwerkhäuserstil, netten Cafés und lustigen jungen Musikern auf der Straße, die mit selbst gebastelten Instrumenten eine witzige Show hinlegten.




samedi, juin 09, 2007

Reisebericht

Ich bin wieder zurück, sowohl aus dem Süden als auch aus dem Norden, aber um alles der Reihe nach Revue passieren zu lassen, werde ich mich hier erst einmal nur dem Süden Frankreichs widmen und Euch ein paar zukünftige Reiseziele ans Herz legen.
Die Côte d´Azur gehört nicht wirklich dazu, Nizzas Altstadt vielleicht, und Menton, wo ich in der Jugendherberge hauste, die hoch oben auf einem Berg lag und einen atemberaubenden Panoramablick auf die Stadt und das Meer bot. Einen Tag flog ich mit dem Regionalexpress aus - gen Cannes, wo gerade die Filmfestspiele stattfanden und es deshalb recht voll war. Aber mich konnte es nicht wirklich beeindrucken, die mickrigen Strände, die zubetoniert sind und an denen man sich einen Platz reservieren muss, wenn man denn dort unter den Promis sitzen möchte. Schatten gab es kaum, aber die Palmenalleen gefielen mir, weshalb ich mich ab und an unter einen dieser exotischen Bäume fallen ließ und den Menschen zuschaute, wie sie die Meile entlangflanierten und spielten: "Sehen und gesehen werden!". Antibes gefiel mir da schon besser, mit einem großen Hafen, einer ansehnlichen Altstadt und kleinen feinen Lädchen. Nach zwei Tagen machte ich mich dann auf den Weg in die Provence - nach Cassis. Dort sah ich das Paradies auf Erden, denn die Natur in und um Cassis ist sooo schön, für naturverbundene Menschen wirklich empfehlenswert, aber nur mit Wanderschuhen. Die Strände waren groß, das Meer ließ sich ein paar Wellen entlocken und überall diese schönen Felsen... Die Region zwischen Cassis und Marseille ist besonders für die Calanques berühmt, welches Einbuchtungen in den Felsen am Meer sind, die an Fjorde erinnern. Man kann von Cassis aus typische Touritouren mit einem Boot machen, was ich mir aber sparte. Ich kraxelte mit zwei Engländerinnen in eine der vielen Calanques hinab, was wirklich ein Abenteuer war, da wir nur Flip Flops anhatten. Alle anderen Wanderer stiegen die steilen Felswände in robusten Wanderschuhen hinab und wünschten uns - kopfschüttelnd - viel Glück für den Abstieg. Unten angekommen erblickten wir einen wahren Traum auf Erden - türkisblaues Wasser, von hohen Felswänden umgeben und im Hintergrund, am Ende der Bucht, das Meer. Nach und nach gesellten sich immer mehr Wochenendausflügler dazu, was ein bisschen schade war, dennoch genoss ich die Atmosphäre vor Ort sehr! Die Touriboote kamen auch ab und zu hereingefahren, aber das schöne war nicht eine Calanque vom Wasser aus zu betrachten, sondern in ihr zu sitzen und die Sicht hinaus genießen zu können!!!
Insgesamt verbrachte ich drei Tage in der Ökoherberge auf einem einsamen Berg, drei Kilometer von Cassis entfernt. Diese Herberge kann ich wirklich nur jedem ans Herz legen, da dort die Zeit still steht und man sich auf seine Grundbedürfnisse besinnen kann. Es wird mit Solarenergie und Selbstverpflegung gearbeitet, die Einrichtung ist einfach und die anwesenden Leute alle sehr offen und herzlich - wirklich alles sehr nett!
Anschließend fuhr ich über Marseille nach Montpellier, wo ich Marie endlich besuchte. Es war wirklich gemütlich bei ihr und wir hatten viel Spaß zusammen. Montpellier gefiel mir sehr gut, es ist eine kleine, niedliche Studentenstadt und ich nahm dort eine historische Stadtrundführung mit.