samedi, novembre 25, 2006

Im Land des Beaujolais


Am Samstag nahm ich an einer Exkursion in das nördlich von Lyon gelegene Weinbaugebiet Beaujolais teil. Organisiert wurde dieser Ausflug von der Uni und dies ausschließlich für uns Erasmusstudenten. Deshalb erkämpften Sarah und ich uns am vergangenen Dienstag erfolgreich einen der heißumworbenen Plätze. Denn beim ersten organisierten Ausflug dieser Art in die nähere Umgebung Lyons, der vor einem Monat angeboten wurde, hatten wir nicht so viel Glück, da wir damals Person 50 und 51 waren - von 50 möglichen Plätzen!
Der Tag begann recht früh, da wir uns gegen Sieben aus den Federn erheben mussten, denn die Reise begann 8h45. Zuerst steuerten wir Villefranche sur Saône an, was ein kleines, gemütliches Städtchen im Südosten des Beaujolais ist. Hier gab es eine sehr schön verzierte sandsteinfarbene Kirche und viele bunte Häuser, deren Fensterläden sich in ihrer Farbe an jedem Haus unterschieden. Villefranche ist momentan die Hauptstadt des Beaujolais und wir besuchten hier das Museum "Maison du Patrimoine". Dort wurde in einer Etage etwas zu der Geschichte Villefranches dargestellt, was mit kleinen Bilderrätseln recht ansprechend gestaltet war. Im zweiten Stockwerk klärte uns eine nette junge Dame dann über das Ritual des Armeebeitritts der jungen zwanzigjährigen Männer auf. Anlässlich des Eintritts in die Armee und dem damit verbundenen achtjährigen Abschied von der Familie, den Freunden und der Heimat, wurde immer am Abend vor der Auslosung der Einzelnen ein großes Fest gefeiert, was bis heute so beibehalten wird, obwohl es in Frankreich seit einigen Jahren keine Armeepflicht mehr gibt.
Unser zweites Ziel war dann die Besichtigung eines Weinguts. Dort angekommen erzählte uns der Winzer erst einmal etwas über die Ausmaße des Landes und das dort vorherrschende Klima.
In den Hallen seines Familienbetriebes angelangt, in denen riesengroße Holzfässer unsere Blicke auf sich zogen, wurde jedem ein Weinglas gereicht, kleine Käseecken, Baguette und Salami aufgetischt und der Beaujolais aus dem Jahr 2006 flaschenweise geöffnet und zum Verköstigen eingeschenkt. Der Winzer, ein sympathischer runder Mann, weihte uns in die Geheimnisse des richtigen Weinverköstigens ein und die Leute machten sich in den folgenden anderthalb Stunden über jegliche noch herumstehenden Weinflaschen her. Ein paar lustige Spiele wurden uns dann auch gezeigt. Bei einem gab es eine gut zehn Kilo wiegende Riesenflasche, die mit Wasser gefüllt war, welches man mit nur einer Hand in eine kleinere Flasche schütten sollte. Dies schaffte kaum jemand. Normalerweise ist die große Flasche mit Wein gefüllt und derjenige der es schafft mit nur einer Hand etwas in die kleine Flasche zu schütten, darf dies dann austrinken. Die Freude über diese Spiele war natürlich groß und die Atmosphäre auf dem Hof sehr entspannt und fröhlich - dem Beaujolais sei Dank! Zum Schluss kauften sich dann viele auch einige Flaschen als Andenken...
Das letzte Ziel war dann die frühere Hauptstadt des Beaujolais, nämlich Beaujeu. Dort gab es nicht sooo viel zu bewundern, das interaktive Museum wurde nur von Filmen betrieben, die nicht richtig liefen..., weshalb wir alle eher nur davon gelangweilt waren. Auf einem kleinen Platz spielten ein paar alte und junge Männer nebeneinander Boule, das typische Franzosenspiel. Das war dann doch noch ganz nett anzusehen...

1 commentaire:

philaumonde a dit…

alos das hört sich echt gut an, wie hat dir egentlich der beaujolais gemundet?