Soll es wirklich der Wahrheit entsprechen, dass ich heute vor genau drei Monaten den französischen Boden betrat? Wenn ich in meinem Kalender nachblättere, dann ergeben sich dabei diese ganzen zwölf Wochen, was einem viertel Jahr entspricht...
Also Zeit für einen kleinen Rückblick auf das vergangene viertel Jahr im Land des guten Käses und der Fleischfresser.
In Lyon angekommen hieß es am ersten Wochenende erstmal eine Wohnung suchen und finden. Dies war, Dank Cyril, meinem temporären Coloc, ein leichtes Spiel, wenn auch ein inzwischen etwas Nervenaufreibendes... Dazu in einem folgenden Text mehr!
Der vierzehntägige Sprachkurs begann dann direkt nach dem ersten Wochenende Anfang September. Dieser war sehr intensiv, ergab aber auch die ein und andere kleine Freundschaft mit netten Leuten aus aller Welt. Auch wenn sich dort schon herauskristallisierte, dass die Deutschen hier unter den Erasmusstudenten die am häufigsten anzutreffende Nation sein würden. Ich weiß nicht, ob dies an der Nähe Deutschlands zu Frankreich liegt, oder weil Lyon die zweitgrößte Stadt ist..., aber, Deutsche findet man hier einfach überall!
Der Unistart begann dann Mitte September etwas steinig, da ich keinen Tutor hatte, der sich mit mir mal den Stundenplan, den ich sogar schon in Eigenregie erstellt hatte, ansehen, überprüfen und absegnen wollte. Also begab ich mich selbst auf die Suche und wurde in einem meiner Dozenten fündig. Dieser ist auch jetzt ständiger Ansprechpartner für mich und erkundigt sich regelmäßig nach meinem Befinden.
Anfangs verstand ich wirklich nicht besonders viel, hatte Stress mit der Bank (BNP) und dem Mietvertrag, ständig kamen horrende Unsummen an für mich sinnlosen Kosten (Gebühren für das Ausdrucken neuer Mietverträge, die ich mit 130€ einfach für übertrieben hoch befand) auf mich zu... Cyril, mein Coloc, erklärte mir dann irgendwann wie sich die Nebenkosten für die Miete genau zusammensetzen, die mich auch noch einmal mächtig schlucken ließen, denn diese waren plötzlich wesentlich höher als zuvor (nur mündlich!) abgesprochen... Tja, Internet und Festnetz wollte ich dann auch gerne haben, was wieder ein bisschen kompliziert und kostenaufwändig war, aber seit Ende Oktober läuft das alles wie geschmiert und ich bin sehr zufrieden damit!
Am letzten Oktoberwochenende empfing ich dann auch erstmals Besuch aus Deutschland, nämlich Jule, nachdem Philli bereits Ende September schon einmal bei mir zu Besuch war. Wir feierten meinen 25. Geburtstag und genossen die anschließende Ferienwoche ausgiebig.
Die französische Sprache ergibt für mich inzwischen immer mehr Sinn, vielen Gesprächen kann ich folgen, auch wenn ich mich bei der Verständigung mit meiner Umwelt oft noch sehr unbeholfen und degradiert fühle. Denn die bisher behaltenen Vokabeln reichen nur für sehr oberflächliche Gespräche mit den Mitmenschen aus und anhand des unverkennbaren deutschen Akzents wird man in so gut wie jeder Situation nach nur wenigen Worten als Ausländer enttarnt. Doch das hält mich nicht davon ab, in den noch vor mir liegenden sechs Monaten ein paar französische Freundschaften zu schließen, um den Akzent mit Hilfe der Muttersprachler weiter zu perfektionieren, die Grammatik- und Vokabelkenntnisse stetig aufzubessern und weitere Extravaganzen dieses Völkchens zu Tage zu befördern!
Abschließend plane ich dann im Juni eine Reise durch dieses schöne Land, vier Wochen Entspannung vor dem sicher wieder schnell einkehrenden Alltag in Berlin. Wer also noch einmal die Möglichkeit wahrnehmen möchte, mich hier in dieser wirklich schönen Stadt zu besuchen, sollte dies bis Ende Mai beanspruchen, wobei da die Examen sein werden... Also, weiht mich gerne ein in eure Planungen - ihr seid jederzeit Willkommen!
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