jeudi, janvier 25, 2007

Startschwierigkeiten

Nachdem ich nun zum erste Mal Frankreichs Hauptstadt bereist habe muss ich sagen, dass sich mein Bild von Lyon etwas verändert hat. Paris ist riesig gegen Lyon und absolut die Stadt in der das Leben tobt. Dagegen kommt mir Lyon plötzlich ganz unschuldig vor, obwohl es auch hier geheimnisvolle Orte gibt. Im Gegensatz zu Paris stört in Lyon nicht so viel Verkehr, da man versucht hat, diesen außen herumzuleiten. Man sieht hier auch eher selten die richtig reichen Leute, was in Paris einfach an der Tagesordnung war. Aber schicker angezogen als in Deutschland sind die Franzosen auf jeden Fall - egal ob in Paris oder in Lyon.
Bei der Reise mit dem TGV nach Paris hatten wir sowohl auf der Hin- als auch auf der Rückreise je eine Stunde Verspätung. Es war wirklich hammerhart, als Sarah und ich am Freitagmorgen kurz nach halb Acht am Bahnhof Perrache ankamen und auf der Anzeigetafel hinter unserem Zug "supprimé" lesen mussten. Zuerst haben wir das Wort lieber nicht richtig verstanden und sicherheitshalber bei einer Französin nochmal nachgefragt. Doch diese erklärte uns, dass der Zug ausfallen würde. Schock! Und nun? Wir hasteten zum Schalter, um dort positivere Nachrichten zu erhalten, doch der Mann antworte nur kühl, dass der Zug punkt Acht ab Part Dieu fahren würde, ohne auf uns zu warten und wir das wohl nicht mehr schaffen würden und eben den Zug eine Stunde später nehmen sollten. Leicht gesagt, wenn man Platzkarten hat und die dann im folgenden Zug von anderen Personen - berichtigter Weise - besetzt werden!
Ich meinte nur zu Sarah, dass wir das Unmögliche schon schaffen und zum Part Dieu fahren. Da es keinen Zug dorthin gab mussten wir die Tram nehmen. 15 Minuten später und kurz nach Acht erreichten wir den Part Dieu und rannten ins Hauptgebäude. Die Anzeigetafel überraschte uns dann mit "15-20 Minuten Verspätung" unseres Zuges. Da war die Freude natürlich groß! Der Zug fuhr auch bald in den Bahnhof ein, nur standen wir noch eine halbe Stunde vor verschlossenen Türen. Wieso, weshalb, warum? Ja, wer nicht fragt bleibt dumm..., aber jemanden zum Fragen fanden wir nicht und die Anderen standen ja auch ganz ruhig da... Also schlossen wir uns dem allgemeinen abwartenden Verhalten der restlichen Mitfahrer an und begutachteten diese. Und dann ging es doch noch irgendwann los!
Auf der Rückfahrt spielte uns dann das Wetter einen Streich. Wir waren diesmal 15 Minuten vor Abfahrt des Zuges am Bahnhof und versuchten den Bahnsteig ausfindig zu machen, auf den wir uns begeben sollten. Vergeblich! An der Anzeigetafel gab es in der Spalte für unseren Bahnsteig nur ein blaues Kästchen zu sehen, was bedeutete, dass wir nicht im "Keller", sondern oberirdisch abfahren sollten. Also stellten wir uns in Reichweite der Tafel und warteten ab. 21:00 Uhr, eigentlich die Abfahrtszeit unseres TGV und noch immer hatte es keine Durchsage diesbezüglich gegeben... Die Mitwartenden begeisterten mich mal wieder durch ihre Arschruhe, die sie, also die Franzosen im Allgemeinen, in solchen Situationen an den Tag zu legen pflegen. Einfach verrückt! In Deutschland hätten sich schon viele aufgeregt, aber die Franzosen bleiben ganz locker. Fehlende Informationen scheinen sie einfach nicht zu stören und Zeit haben sie scheinbar auch immer. Sie machten eher Witze darüber. Ich glaube, dass die ständigen Streiks hier in Frankreich einfach einen abhärtenden Effekt auf die Menschen haben. Denn wenn gestreikt wird, muss man mit Wartezeiten und Komplikationen rechnen. Und wenn der Zug nicht angezeigt wird, dann wartet man hier eben, still und ruhig, liest Zeitung oder sonst was, aber aufgeregt wird sich da sicher nicht! Irgendwann kam dann für unseren Zug gen Lyon doch eine Ansage, nämlich die, dass er auf Bahnsteig C zur Abfahrt bereit steht und die Passagiere gebeten werden, sich dort einzufinden. Das taten wir dann auch und wurden während der Heimreise von einigen merkwürdigen Geräuschen begleitet, die Schneehaufen, die von einem schnellen Zug weggerissen werden, eben so machen...
In Lyon angekommen, war es wirklich wahr: Schnee in Lyon! Er pieselte nasskalt vom Himmel auf uns herab..., aber am nächsten Morgen konnte ich diesen Anblick dann doch genießen und mich daran erfreuen. Nun hat uns ein eisiger Wind im Griff, nur Frau Holle ist Lyon noch nicht so gut gewogen. Aber was nicht ist, kann ja noch werden!
 
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1 commentaire:

philaumonde a dit…

Ja die sncf ist ehrlich dreimal schlimmer als die DB. Ich hatte ja schon mal das Vergnügen: Auf dem Weg von Genf nach Grenoble hatte ich sagenhafte 3 Sunden Verspätung für eine Fahrzeit von 2 Stunden...
Von den Franzosen höre ich auch ständig: "Ce sont des voleurs!" Denn zurückerstattet bekommt eh nichts, es ist viel zu kompliziert.