jeudi, mars 29, 2007

Le deuxième semestre


Schon lange wollte ich ein kurzes Resümee zum zweiten Unisemester an der "Université Lumière Lyon 2" erstellen.
Denn das zweite Semester hat längst begonnen, beinahe neun von sechzehn Uniwochen (gut, dazu zählen auch zwei Ferienwochen) sind bereits abgearbeitet - das Bergfest ist sogar schon geschafft...! Im Gegensatz zur Uni in Deutschland wurde hier nämlich direkt nach den Klausuren munter weiter studiert. Es gab zwar eine inoffizielle Ferienwoche, die Sarah und ich in Paris verbrachten, aber seit Ende Januar drücken wir hier nun schon wieder die Unibank. Da musste wieder ein neuer Stundenplan gebastelt werden, vielen Kursen wurde ein Besuch abgestattet und anschließend die Spreu vom Weizen getrennt, also nur die für mich interessanten Kurse herausgefiltert etc. Tja, das ist mir diesmal auch besser gelungen, da ich inzwischen den nötigen Durchblick hatte und die Kurse bewusster auswählte. Zudem hielt ich mich auch nicht mehr so am Stundenplan meines gewählten Studienjahres (ich wählte den Master 1, was dem 4. Studienjahr entspricht, in dem ich auch gerade in DL wäre) fest, sondern besuchte auch Kurse aus anderen Jahren und Studienrichtungen. So erstellte ich mir einen abwechslungsreichen Stundenplan, mit dem ich recht zufrieden bin, da mich die Kursinhalte interessieren und nicht überfordern.
Das zweite Semester ist im Vergleich zum ersten ein wahrer Segen. Die Uni ist bekannt, die Räume sind relativ problemlos auffindbar, die Gesichter in den Kursen sind weitestgehend noch vom ersten Semester im Gedächtnis gespeichert, die Professoren sind wesentlich besser zu verstehen und es geht nun endlich auch um Inhalte und nicht nur um das bloße Auffassen der produzierten Fremdsprache aus dem Munde eines Muttersprachlers. Natürlich verstehe ich noch immer nicht jedes Wort und auch beim Mitschreiben verliere ich oft genug den Faden, bekomme nur die Hälfte mit... Das liegt aber auch an der noch immer nicht besonders weitreichend ausgeprägten Fertigkeit des Mitschreibens mit Hilfe der gängigen Abkürzungen, die ein Mysterium für sich sind, über dessen Vielfalt sich das Verfassen eines Extraposts glatt lohnen würde... Vielleicht entführe ich Euch ja demnächst einmal in die weite Wunderwelt der französischen Abréviations?
Abschließend möchte ich festhalten, dass wir hier früher in den Sommer starten dürfen, da wir keine langen Winterferien gemacht haben, nämlich bereits ab Mitte/Ende Mai.

samedi, mars 24, 2007

Verebbende Besucherwelle

Bevor es an Aktualität verliert, werde ich Euch noch vom Abschluss meiner Besucherwelle berichten, den Ulli bildete, die bald ihre Zeit im Franzosenland beenden wird. Sie kam zum vergangenen Wochenende, einen Tag nach Petas Abreise, und durfte das allmähliche Einziehen des Möchtegernwinters in Lyon miterleben... Kalt und verregnet ward es glücklicherweise erst nach ihrer Abreise, aber der vorher dauerhaft strahlend blaue Himmel verdichtete sich mit Wolken und der Weitblick über die Stadt war uns während ihres Aufenthalts nicht mehr vergönnt, da ein Dunstschleier die Stadt bedeckte.

Dennoch verlebten wir ein paar schöne und entspannte Tage hier in Lyon, hörten gute Lifemusik (Jazz und Balkanmusik), ließen uns einmal im Restaurant bewirten und legten quatschend so einige Fußmärsche in den kleinen Gassen Lyons zurück und entspannten uns mit Heamin bei einem Picknick im Park. Auch Ulli empfand Lyon als eine sehr schöne Stadt, womit sich nun einmal zusammenfassend festhalten lässt, dass bisher alle meine Besücher von Lyon begeistert waren.
Ja, Lyon ist wirklich schön, meine Zeit hier wird immer kürzer und beläuft sich inzwischen auf nicht mehr als drei Monate. Mitte April treffe ich mich, am Ende meiner Ferienwoche, mit Christopher in Paris, wo wir ein Wochenende Urlaub machen werden. Anschließend fahren wir nach Lyon, um dort unsere letzte gemeinsame Woche während meines Auslandsjahres zu verleben!
Anfang Mai erwarte ich Maike, die im ersten Semester das Lyoner Erasmusleben mit mir teilte und meine Eltern werden mich in der zweiten Maiwoche besuchen. Sogar der Abschlußbesuch steht schon fest: Basit und Toni werden hier Anfang Juni noch ein verlängertes WE genießen. Und Mitte Juni heißt es dann für mich Abschied nehmen vom locker leichten Franzosenleben, denn mein Praktikum ruft...

lundi, mars 19, 2007

Frühling lässt sein blaues Band...

Da wollte ich Euch gerade etwas vom Frühling vorschwärmen, der die Herzen mit seinem Vogelgezwitscher und den sprießenden Pflanzen erfreut, da zeigt sich prompt der Winter noch einmal von seiner allerbesten Seite!
Nachdem wir hier in Lyon in den vergangenen zweieinhalb Wochen durchgehend gutes Wetter und milde Temperaturen zu verzeichnen hatten, die die Pflanzen zum Blühen und die Blätter zum allmählichen Austreiben bewogen haben, ist nun der Winter zurück. Der Himmel ist grau, die Temperaturen sind schlagartig von 16°C auf 6°C gesunken, meine Haut spielt verrückt und die Welt ist nicht mehr ganz so bunt wie zuvor. Es ist kühl, der Wind pfeift einem die Kälte nur so um die Ohren und peitscht den Regen ins Gesicht... brrr...., aber es war irgendwie klar, dass der Frühling nicht einfach so die Oberhand gewinnen kann, ohne dass der Winter noch einmal ein bisschen aufbraust. Nun kann ich meinen Glauben an die Jahreszeiten wieder stärken und diesen Winter nicht mehr ganz so einfach als einen Möchtegernwinter abstempeln!

Dennoch, ich bleibe optimistisch und verkünde mit den Worten von Eduard Mörike:

"Frühling läßt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte
Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land
Veilchen träumen schon,
Wollen balde kommen
Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist's!
Dich hab ich vernommen!"

(Denn er wird schon wiederkommen!)

mercredi, mars 14, 2007

Blaue Stunde

In den vergangenen Tagen besuchte mich mein Cousin Peta hier in Lyon. Täglich strahlte die Sonne vom blauen Himmel herab, die Luft erwärmte sich meist auf 16°C und das Photographenherz schlug höher und höher... Wenn da nicht die Sache mit der "verlorenen" Tasche gewesen wäre...
Denn Peta hatte sich per Easyjet auf den Weg gen Lyon aufgemacht und erreichte am Donnerstagabend (08.03.) Genf. In die Jugendherberge musste er sich dann ohne seine Tasche aufmachen, da sich diese selbständig auf eine kleine Reise über folgende Städte aufgemacht hatte: Hamburg-Basel-Belfast-London-Stansted-Lyon. Die Tasche ließ sich insgesamt vier Tage Zeit, die Peta ohne seine Klamotten bei mir verweilen musste, was er mit viel Humor aufnahm. Freitagmittag trafen wir uns also am Bahnhof in Lyon und seine sehnlichsten Wünsche waren frische Klamotten, die wir auch gleich im nahe gelegenen Einkaufszentrum, dem Part Dieu, ergatterten. Kreativität war beim Photographieren gefragt, denn seine halbe Photoausrüstung befand sich in der REISEtasche.
Das strahlende Wetter verlockte ihn zum Photo-
graphieren, doch zwei seiner drei Akkus waren leer, so dass er sich in Zurückhaltung üben musste. Dennoch gelangen ihm viele schöne Schnapp-
schüsse und Peta machte mich auf die "blaue Stunde" aufmerksam. Bemerkt hat diese sicher schon jeder, für das Photographen-
auge ist dies eine ganz bestimmte Zeit der Dämmerung zwischen Sonnenuntergang und nächtlicher Dunkelheit bzw. die Zeit kurz vor dem Sonnenaufgang (doch das haben wir uns erspart).
Am Montag Mittag erhielt Peta dann endlich den heiß ersehnten Anruf, dass seine Tasche auf dem Weg nach Lyon sei und er sich zwischen 14 und 18 Uhr in der Wohnung aufhalten möge. Nachdem sie gegen 16 Uhr eintraf, inspizierte er erst einmal das Zettelknäuel, das sich inzwischen an den Trageschlaufen gebildet hatte. Über das Internet versuchten wir dann die zugehörigen Städte zu den Abkürzungen heraus zu finden und rekapitulierten, dass die Tasche statt ins Flugzeug gen Genf in das gen Basel verfrachtet wurde und von dort Großbritannien unsicher gemacht hatte. Irgendwie war die Tasche dann letztendlich fast etwas überflüssig, da Peta sich inzwischen mit seinen erworbenen Klamotten angefreundet und abgefunden hatte, dennoch genoss er es, sein Lieblingshemd anzuziehen, eine Riesenladung KINDERprodukte auszupacken, die er der WG spendete, sein Akkuladegrät endlich nutzen zu können und das Stativ mit zur Abenddämmerung zu nehmen, um Panoramaphotos an der Saône zu schießen. Auf die Ergebnisse dürfen wir gespannt sein!
Insgesamt verflog die Zeit nur so und wir entdeckten erschreckend viele Ähnlichkeiten bei uns, die wir unserem hohen Verwandtheits-
grad zuschrieben. In der WG lebte er sich auch gut ein, ließ in der Küche eine, schon lange von Charline und Mathias geplante, aber nie in die Tat umgesetzte, Umräumaktion Wirklichkeit werden, und genoss das leichte Leben in Frankreich. Lyon zeigte sich wirklich von seiner schönsten Seite, was ich auf die Tatsache zurückführe, dass Peta ein Sonntagskind ist und eben einfach Glück hat. Und vielleicht wurde somit ja auch die verschwundene Tasche etwas entschädigt?

mercredi, mars 07, 2007

Wetternachtrag

Wie es der Zufall will, begann es am heutigen Nachmittag aus heiterem Himmel zu regnen. Vormittags strahlte noch die Sonne vom blauen Himmel. Und so kam es, dass nicht jeder seinen Schirm parat hatte, weshalb mir etliche Platiktütenkopfbedeckungen über den Weg liefen... Diese Franzosen, sie sind wirklich aus Zucker!

mardi, mars 06, 2007

Mode

Franzosen ist scheinbar nicht so schnell kalt wie Deutschen. Oder halten wir lieber fest, ihnen ist scheinbar nicht so schnell kalt wie mir, der Oberfrostbeule. Jedenfalls ist es immer wieder erstaunlich für mich, wie schnell die Lyonnaisen ihre Wintermäntel zu Hause lassen. Sobald ein paar Sonnenstrahlen den Tag begrüßen, müssen die Stiefel den neuesten Ballerinas weichen, die Hosen werden immer kürzer, Socken trägt Frau gar nicht mehr und die Mäntel werden zum Sommerschlaf verbannt und (wenn überhaupt) gegen Frühlingsjacken ausgetauscht. Es mag ja sein, dass hier, etwas südlicher in Europa, der Frühling eher einzieht... Zumindest sieht die Natur schon sehr nach Frühling aus, da die Bäume seit einigen Wochen ihre Knospen und Blüten nur so um die Wette sprießen lassen. Dennoch ist es für mich noch lange nicht so warm, dass ich den Mantel in den Schrank verbannen würde.
Wenn es hier dann einmal regnet, dann sind die Lyonnaisen richtig zimperlich. Es ist wirklich merkwürdig, aber die Leute hier scheinen wirklich alle aus Zucker zu sein, denn sobald nur ein paar Regentropfen auf die Erde tröpfeln, spannen sie ihre Regenschirme, die sie an bedeckten Tagen immer alle mit zu haben scheinen, sofort auf.
Was mir noch aufgefallen ist, ist, dass Frau hier im Winter fast ausschließlich einen Mantel trägt. Jacken sind nicht beliebt und richtig dicke Winterschuhe schon gar nicht. Egal wie kalt, egal wie glatt, sie trägt immer Stiefel... und friert lieber als sich warm anzuziehen, hauptsache modisch schick und hübsch hergerichtet! Auch ältere Damen laufen hier immer sehr gepflegt herum. Sie sind meist geschminkt und tragen edle Stoffe und schönen Goldschmuck. Die Männerwelt könnte sich davon, meiner Meinung nach, ein paar Scheibchen abschneiden, denn viele lassen sich hier, im Gegensatz zur auffällig hübsch gemachten Frauenwelt, ziemlich gehen.

C. BONIN - M. ROTHBLEZ - J. PAPLOW

Seit einer Woche ist es nun Wirklichkeit - ich stehe ganz offiziell mit an der Eingangstür, am Briefkasten und an der Wohnungstür!!! Seit Dienstag, dem 27.02.2007 darf ich mich hier in der Straße nun so richtig heimisch und zugehörig fühlen...

Tja, leider kostet uns dieser viermonatige Spaß ein kleines Vermögen, noch kenne ich die ungeheure Unsumme nicht genau, doch wenn ich mich nicht verhört habe, so waren mehr als 60€ dafür im Gespräch! Verhindern ließ sich dieser Bürokratismus, nein Oberbürokratismus, leider nicht, auch nach einigem Hin und Her, Wenn und Aber in der Agence konnten wir unserer Zuständigen diesen Floh nicht aus dem Ohr nehmen und die Last der auf uns zukommenden Unkosten nicht mehr von uns abwenden. Und das, wo doch sonnenklar ist, dass ich nicht länger als bis Mitte/Ende Juni diese WG mit meiner Anwesenheit beglücken werde, denn danach ist mein Gastaufenthalt im Franzosenland doch erst einmal wieder zu Ende. Aber nein, Ordnung muss sein und Kosten dürfen keinesfalls gescheut werden, besonders nicht, wenn man im ersten Arrondissement in einem schicken Haus mit vielen Familien wohnt (wobei mir beim Abstieg gen Ausgang auffiel, dass an jeder zweiten bis dritten Wohnungstür besagtes Namensschild NICHT vorhanden ist).

lundi, mars 05, 2007

Eine fröhliche Quartettwoche


In der vergangenen Woche beherbergte ich gleich drei Männer hier in der WG. Denn nachdem sich Chrüschi (bei meinem Weihnachts-
aufenthalt in DL) für unser nächstes Wiedersehen und seinen zweiten Besuch bei mir in Lyon Ende Februar ausgesucht hatte, entschlossen sich mein Bruderherz und sein Freund Lars dazu, diese Gelegenheit beim Schopfe zu packen und auch mit nach Lyon zu kommen. So kam es nun also dazu, dass wir uns hier als Kleeblatt eine Woche die Zeit vertrieben. Zu Beginn der Woche gingen wir erst einmal los, um einen Großeinkauf zu tätigen. Anschließend führten Christopher und ich die Jungs durch die Innenstadt, damit sie sich einen ersten Eindruck von Lyon verschaffen konnten. Leider spielte das Wetter in den ersten Tagen April und wechselte ständig, so dass wir die Regenschirme immer parat haben mussten. Aufgestanden sind die Drei meistens gegen Mittag und wir aßen dann immer ganz gemütlich unser Frühstück und machten uns nachmittags auf den Weg in die Stadt. Ins Vieux Lyon zog es uns des Öfteren, da es zu Fuß recht nahe liegt und einfach schön ist. Auch auf den Berg fuhren wir hoch, statteten dem Théâtre Gallo Romain einen Besuch ab und schossen herrliche Panorama-
photos von Lyon vom Platz vor der
Basilique Notre Dame de Fourvière, der einen Rundumblick auf die Stadt ermöglicht. Einen Nachmittag zog es uns an die Stelle, an der die Saône in die Rhône fließt. Nicht besonders spektakulär, aber doch interessant. In der WG herrschte eine gute Stimmung, man unterhielt sich auf Englisch, oder rief mich zur Hilfe, wenn die Kommunikation scheiterte. Das französische Fernsehen wurde auch begutachtet und für schlecht befunden (kein Wunder, dass ich hier nie TV gucke, denn die dargebotenen Sendungen sind wirklich eine schlechter als die andere und es gibt nur selten etwas, das wirklich interessant ist). Abends kochten wir uns immer ein schönes Menü, nach dem es sich richtig gut schlafen ließ. Im Parc de la Tête d´Or gingen wir einen Nachmittag ausgiebig spazieren. Joe und Lars fanden es wirklich ungewöhnlich, dass es kostenlos ist, obwohl es wie ein kleiner Zoo gestaltet ist und man dort viele Tiere Afrikas beobachten kann. Donnerstag fand hier ein Partyabend statt, der sich zu einem spontanen Pokerabend entwickelte, den Johannes dann gewann. Anschließend spazierten wir zusammen zur Rhône und ließen den Abend bei schlechter Musik und hohen Getränkepreisen auf einem etwas schwankenden Schiff ausklingen, was nicht jedem Magen wohl bekam. Einen Nachmittag wollten wir dem "Musée d´Art Contemporain" (moderne Kunst) einen Besuch abstatten, doch da hatte ich die Rechnung ohne die Kulturbanausen gemacht, so dass dann letztendlich nur Christopher und ich die aktuelle Ausstellung ansahen, die wirklich gut war, während die anderen Beiden sich den Crayon (Turm in Lyon) von innen ansehen wollten. Dies gelang ihnen nur bedingt, da es ein Büroturm ist und sie zwar mit einem netten Herren in die 16. Etage hochfahren konnten, dort dann aber nichts weiter als einen langen Flur mit Türen zu sehen bekamen. Auch diesmal verflog die Zeit wieder viel zu schnell und so mancher Plan konnte nicht mehr in die Tat umgesetzt werden, aber vielleicht ja beim nächsten Mal?!





Die Jungs beim steilen Abgang vom Berg, im Hintergrund meiner Person versuchte ein Franzose ein kleines Angriffs-
manöver, weshalb alle so schön strahlen!

samedi, mars 03, 2007

Millau



In Frankreich gibt es zwischen dem Winter- und dem Sommer-
semester
keine
zweimonatige
Semester-
ferienpause
wie in Deutschland.
Dafür haben wir aber zwischendrin immer mal wieder eine Ferienwoche und das Semester endet schon Mitte Mai. Der Beginn der Februarferienwoche liegt nun schon wieder gut zwei Wochen zurück. Zu Beginn der Ferien verweilte Nicole noch bei mir, Mittwochnachmittag machte ich mich dann aber auf gen Millau, um Maries Familie einen Besuch abzustatten. Marie ist eine Französin, die von August 1999 bis Juni 2000 bei uns in Klink in der Familie lebte, mit uns zur Schule ging und bei uns Deutsch lernte. Ihre Familie hatte mich seit September schon des Öfteren zu sich eingeladen, doch ich hatte die Ferien meist schon anders verplant, aber im Februar sollte es nun endlich so weit sein.
Die Zugfahrt war etwas kompliziert, da es in Frankreich kaum Ost-West-Verbindungen gibt, sondern hauptsächlich Nord-Süd-Verbindungen. Drei Stunden verbrachte ich in einer Bummelbahn, genoss die vorüberziehende französische Landschaft und landete dann in Montpellier. Dort hätte ich eigentlich zwei Stunden auf den Anschlusszug warten müssen. Maries Eltern beschlossen aber, mich vom Bahnhof in Montpellier abzuholen. Zum Glück kamen sie nicht nur meinetwegen nach Montpellier. Denn sie besuchten einen Freund im Krankenhaus und nahmen ihn auch gleich mit zu sich nach Hause, da er gerade entlassen wurde. Sehr praktisch!
Nach einer guten Stunde Autofahrt erreichten wir dann den Hof. Es gab gleich ein reichhaltiges drei Gänge Menü und anschließend gingen wir alle recht bald schlafen. Am nächsten Vormittag setzte ich mich ein bisschen mit der französischen Grammatik auseinander.
Nachmittags fuhren Maries Mutter und ich dann zum Viaduc, der höchsten und längsten Schräg-
seilbrücke
der Welt, bei
deren Aufbau
beide Söhne
der Familie
mitgewirkt haben.
Wir gingen später ins Museum Millaus, wo wir viele alte Töpfereien, schöne Lederhandschuhe und eine Ausstellung alter Lampen sahen. Abends kam dann auch Marie nach Hause.
Am Freitag machten wir zusammen noch einmal einen Abstecher in die Stadt, guckten uns ein paar edle Lederhandschuhe in verschiedenen Läden an, deren Herstellung in Millau Tradition hat. In einem Werk kann man sogar bei der Fertigung der Handschuhe zusehen.
Außerdem fuhr Marie mit mir noch einmal ganz dicht an den Viaduc heran, so dass wir dort richtig gute Photos machen konnten.
Zwischendurch gab es immer wieder sehr interessante Speisen, und besonders bei der Zubereitung der Süßspeisen sperrte ich meine Augen ganz weit auf und notierte mir die Grundrezepte... In Frankreich gibt es sowohl mittags als auch abends drei Gänge. Als Vorspeise wird meist ein Salat angeboten, darauf folgt dann der Hauptgang und zum Abschluss gibt es Käse zum Magen schließen oder etwas Süßes - je nach dem was eben vorbereitet wurde. Es war wirklich immer alles sehr lecker und Maries Mutter gab sich große Mühe damit, mir etwas zuzubereiten, was ich noch nicht kannte. Als ich mich am Samstagmittag dann zusammen mit Régis, Maries Bruder, auf den Rückweg machte, bekamen wir noch allerhand Leckereien für die kommende Woche mit auf den Weg. Es waren wirklich schöne Tage in Millau und wie schon bei meinem letzten Besuch, im Sommer 2004, war ich von der schönen Lage Millaus in diesem sanften Tal fasziniert.